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Unsere Geschichte

„Denkende Praktiker“ wurden für die Berufe des Handwerks und der Industrie in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts gesucht. Der Rat der Stadt Gelsenkirchen trug dem mit seiner Entscheidung einer Schulgründung - ein Knaben- und eine Mädchenschule - Rechnung.
Ostern 1926 die Geburtsstunde der Jungen - Mittelschule in Alt-Gelsenkirchen. 138 Schüler bestanden die Aufnahmeprüfung. Bis 1932 war die Schule vollständig vierzügig ausgebaut und erhielt die ministerielle Anerkennung.
Mehrere Umzüge belegen, dass die Nachfrage sehr groß war und die Schulgebäude schnell zu klein. 1943 hatte die Schule eine Zahl von 1115 Schülern erreicht. Durch Bomben wurde das Gebäude in diesem Jahr so schwer beschädigt, dass kein Unterricht mehr möglich war. Im selben Jahr wurden die Schüler in Klassenverbänden nach Oberbayer und Österreich evakuiert. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges im Mai 1945 dauerte es bis in den Oktober, um alle Klassen wieder nach Gelsenkirchen zurück zu holen. Zwei Jahre lernten die Schüler in zerstörten, provisorisch hergerichteten Räumen, die im Winter ungeheizt waren und gegen Regen und Wind wenig Schutz boten. Bis 1955/56 wurde im 2 Schichtbetrieb unterrichtet: Schule von 8 - 18 Uhr.
1951 wurde die Bezeichnung REALSCHULE eingeführt und damit eine klare Ausrichtung an der ursprünglichen Idee erreicht.
1955 -1958 plante und baute die Stadt Gelsenkirchen dann die neue Schule an der Grenzstraße - auf mächtigen Betonpfeilern, weil eine Fließsandschicht eine normale Gründung unmöglich machte.Wegen der großen Schülerzahl und der Größe des Kollegiums wurden zwei Schulen in einem Gebäude eingerichtet: das System I und II.

Erst am 4. April 1966 erhielt das System I den Namen Lessing-Realschule und das System II den Namen Gerhardt-Hauptmann-Realschule.
Im sprachlichen (1 Kurs), im mathematischen (2 Kurse) und im sozial-wirtschaftlichen Bereich (1 Kurs) begann 1970 die Differenzierung in den Klassen 9 und 10 an unserer Schule.
Im Zusammenhang mit der Energiekrise 1973 wurde der Unterricht auf 5 Tage verteilt. Auch nach Beendigung dieser Situation erreichten es Schüler/innen und Lehrer gegen den Widerstand der Eltern, dass die Regelung beibehalten wurde.
1975 erhielt die Lessing-Realschule den Titel „Realschule für Jungen und Mädchen“, die Mädchen hielten Einzug in die bisherige Jungenschule. Im Sinne der Grundausrichtung von 1926 „denkende Praktiker“ wurde 1980/81 das neue Fach Technik eingeführt.
Die Berufswahlvorbereitung hatte schon früh einen hohen Stellenwert an der Lessing-Realschule. 1982 gingen die Schüler/innen erstmalig in Betriebe in Industrie, Handel und Gewerbe, um in den drei Wochen vor den Osterferien die Berufswelt aus erster Hand kennen zu lernen. Seit dieser Zeit wird das Schülerbetriebpraktikum der Klassen 9 erfolgreich durchgeführt.
Das Schulzentrum Ückendorf wurde nach seiner Auflösung (Errichtung einer Gesamtschule) für die dort verbleibenden Schüler/innen der Klassen 9 und 10 zur Zweigstelle der Lessing-Realschule. 225 Schüler/innen und die an der Realschule im Schulzentrum tätigen Lehrer/innen gehörten ab August zur Lessing-Realschule
„Spanisch“ wurde es 1990/91: ein neues Fach im Wahlpflichtbereich. Damit ist die Lessing-Realschule eine der wenigen Schulen in Nordrhein-Westfalen, an denen die Sprache Spanisch unterrichtet wird.
Herausragend auch zwei seltene Fälle im Leben einer Schule: Es brannte 1992 im Chemiebereich. Sehr zur Freude der Schüler/innen war die Schule gezwungen wegen der Folgeschäden (Verschmutzung und Wasserschaden) 4 Tage die Schule zu schließen. 10 Jahre später musste die Schule wegen eines Bombenfundes aus dem II. Weltkrieg geräumt werden. Am nächsten Tag war Unterricht und die Schule steht bis heute.
Ein neues Zeitalter begann an der Lessing-Realschule 1992: der erste Computerraum wurde eingerichtet. Die informationstechnische Grundbildung sollte die Schüler/innen auf die neuen Anforderungen des Informationszeitalters vorbereiten. 2003 wurde die Ausstattung erweitert und ein zweiter Informatikraum in Betrieb genommen. Übrigens wird schon seit 1984 der Stundenplan mit dem PC erstellt.
Die Schülerzeitung als Informationsbörse und Mitteilungsblatt der Schüler für die Schüler bestand 1996 10 Jahren. Dies ist eine sehr lange Zeit, weil es sehr schwer ist, immer wieder „Redakteure/innen“ zu finden, die die erhebliche Arbeit mit der Schülerzeitung auf sich nehmen. Aktuell hat die Schülerzeitung eine eigne Homepage.
Zum 750jährigen Geburtstag des Stadtteils Schalke und im Rahmen der 125 Jahrfeier der Stadt Gelsenkirchen veranstaltete die Lessing-Realschule Schulfeste. Die Erlöse flossen u.a. in die Anschaffung von Tischtennisplatten für den Schulhof.
Die AGENDA 21 wurde 2000 zum Thema an der Lessing-Realschule. In einem Sponsorenlauf wurde Geld für alternative Energie und ein Schulprojekt erlaufen. Bis heute sind drei solcher Läufe durchgeführt worden. Sie haben Geld für Solarenergie erbracht wie sie das Projekt eines Pausenradios ermöglicht haben. 
Seit 2001 arbeitet das Kollegium der Lessing-Realschule an einem Methodenkonzept, um den Schülern/innen das "Lernen lernen" vermitteln zu können. 2003 beginnt ein erster Praxistest in den Klassen 5 und 6.

Seit Beginn des Schuljahres 2013/14 hielt das Gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Förderbedarf Einzug in unserer Schule. Das Kollegium bildete sich fort, um mit dieser Herausforderung umgehen zu lernen. Besonders engagierte Kolleginnen und Kollegen unterrichteten in der ersten inklusiven Klasse. Diese Aufgabe stellte die Lessing-RS vor große Herausforderungen. Die politischen Versprechungen der Doppelbesetzung durch eine Fachlehrerin oder einen Fachlehrer sowie eine Sonderpädagogin oder einen Sonderpädagogen konnten von Anfang an aus Kostengründen nicht eingehalten werden.
Im Jahr 2015 überrollte eine Welle von Flüchtlingen aus Krisengebieten und auch Wirtschaftsflüchtlingen aus den osteuropäischen Ländern Deutschland, speziell die Ballungsgebiete, so auch Gelsenkirchen. Innerhalb kurzer Zeit wurden an unserer Schule 90 Kinder angemeldet, die in 5 Vorbereitungsklassen zunächst Deutsch lernen sollten, bevor sie in Regelklassen integriert werden sollten. Drei Kolleginnen und Kollegen wurden speziell für diese Aufgabe eingestellt, die nach und nach weitere Mitglieder des Kollegiums mit ins Boot holten.
Das Leben im Stadtteil wurde immer schwieriger und die Schule passte sich dem durch ein ausgefeiltes Präventionskonzept an. Galt es in Gründerjahren hauptsächlich, die Kinder und Jugendlichen fachlich zu unterrichten, so war es jetzt immer nötiger Lebenshilfe zu leisten. Hier leisten bis heute die Schulsozialarbeiterin mit Unterstützung aller an der Schule Arbeitenden eine wertvolle Arbeit!
Im Juni 2016 sorgte ein massiver Sturm dafür, dass der Schulbetrieb zunächst einmal kurzfristig lahm gelegt wurde. Auf dem Schulhof waren hohe Bäume umgeweht worden, die wiederum auf dem Dach des Aulavorraumes für erheblichen Schaden gesorgt hatten. Nach massiven Aufräumarbeiten konnte der Alltag dann wieder aufgenommen werden.
Im November 2016 reagiert die Stadt Gelsenkirchen auf die großen Herausforderungen und bildet den Bildungsverbund Schalke nach dem Motto „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen oder ein Kind stark zu machen“. Die Lessing-RS ist zur Unterstützung ihrer Schülerinnen und Schüler gerne und überzeugt Mitglied in diesem Bildungsverbund geworden, wo unterschiedlichste Institutionen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen zusammenarbeiten.
Zu Beginn des Schuljahres 2017/18 zog die Abendrealschule nach vielen Jahren des Miteinanders endgültig auf dem Gebäude Grenzstraße 3 aus und wir konnten weitere Räume als Beratungs- und Nebenräume nutzen.
Ende des Jahres 2017 waren die Räume der Lessing-RS dennoch so weit ausgelastet, dass eine nun vom Schulträger angedachte Fünfzügigkeit nur durchgeführt werden konnte, wenn man parallel dazu über die Schaffung weiterer Räume nachdachte. 
Die Besetzung von Lehrerstellen mit voll ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen ist im Schuljahr 2017/18 allgemein so unzureichend, dass es wieder, wie im letzten Jahrtausend, eine Welle von Einstellungen von sog. Seiteneinsteigern gibt.
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