Aufsuchende Talentförderung bedeutet, es wird gesucht, nicht gewartet.
Die Talentförderung macht sich auf den Weg zu den jungen Menschen, bewegt sich aktiv auf die Talente zu, spricht sie an, lernt sie in ihrem eigenen Sozialraum kennen und bedient sich einer persönlichen und motivierenden Ansprache. Durch das Aufgesucht- und Angesprochenwerden nehmen sich die Talente oftmals das erste Mal überhaupt bewusst als solche wahr. Sie sind es meist nicht gewohnt, auf diese Weise angesprochen zu werden und ihre Leistungen auf diese Weise anerkannt zu bekommen.
Aufsuchende Talentförderung beinhaltet daher auch immer echte und ernst gemeinte Wertschätzung gegenüber den Talenten und das Sichtbarmachen der individuell erbrachten Leistungen.
Leistung im Kontext
Für die Betrachtung von Leistung und Leistungsfähigkeit junger Menschen werden in der Talentförderung neben den Schulnoten auch die kognitiven, emotionalen und sozialen Kompetenzen (z.B. soziales Engagement, Organisationsvermögen, Verantwortungsübernahme etc.) hinzugezogen. Sie berücksichtigen die lebensweltlichen Rahmenbedingungen, den Habitus und den Wissensstand der jungen Menschen. Gleichzeitig werden zudem die Wirkfaktoren aus den privaten Lern- und Lebensbedingungen (z. B. fehlende, adäquate Lerninfrastruktur, Erwerbslosigkeit der Eltern, fehlende Kenntnisse des Bildungssystems usw.) berücksichtigt, unter denen diese Leistungen erbracht werden.
Talentfördernde sind professionelle Wegbegleiter:innen für ihre Talente. Sie öffnen ihren Blick für die verschiedenen Bildungswege und zeigen ihnen die Vielfalt an realistischen Möglichkeiten für das Erreichen einer passgenauen, beruflichen Zukunft. Dabei begleiten sie den Entscheidungsprozess ganz individuell und das Talent entscheidet, welchen Weg es einschlagen wird.